Ehrung Josef und Martin

Ehrung TVDie Triathlonabteilung konnte bisher noch nicht mit einem deutschen Meister glänzen oder ein Podestplatz bei einem internationalen Rennen vorweisen. Dennoch sind wir der Meinung, dass eine Ausdauerleistung von 226 km an einem Stück erwähnenswert und nicht alltäglich ist. So hat es sich bei uns entwickelt, dass wir jeden Erststarter auf der Triathlon-Langdistanz (man sagt auch Ironmandistanz) mit 3,8 km schwimmen, 180 km Rad fahren und einem abschließendem Marathonlauf über 42, 195 km im Rahmen der Jahreshauptversammlung des TV Attendorn für diese sportliche Leistung ehren möchten.
Immerhin sprechen wir hier von einer körperlichen Anstrengung zwischen 10 und 14 Stunden, je nachdem wie gut ein Athlet über den Winter gekommen ist und wie viel Zeit ihm neben Familie und Beruf für den Sport und die weiteren Vorbereitungen für ein solches Event zur Verfügung standen. In diesem Jahr möchten wir somit Josef Grünhage und Martin Schmidt für die erfolgreiche Teilnahme am Langstreckentriathlon im fränkischen Roth ehren.
 Um keinen falschen Eindruck zu erzeugen muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass bei einer derartigen Ausdauerleistung die individuellen Möglichkeiten zur Vorbereitung einen maßgeblichen Einfluss auf die Endzeit haben. Während Martin als Familienvater stärker den familiären Verpflichtungen nachkommen muss und beruflich viel im Auto unterwegs ist, kann Josef sich bereits oft ab 14 Uhr dem Training widmen und seine Form aufbauen.
So war es nicht verwunderlich, dass Josef mit seiner Endzeit nur um Sekunden unseren internen JosefRekord auf dieser Strecke verfehlte. (Anm.: Vom Ehrgeiz gepackt [so kennen wir ihn ja], sagte er bereits beim Frühstück am Folgetag des Rennens, dass er die paar Sekunden in 2011 auch noch packen wird, wobei sicherlich auch einige Minuten Verbesserung drin sein werden) Bereits in seiner Jugend war Josef stets ganz vorne in den Triathlonergebnislisten zu finden, machte dann allerdings etliche Jahre gar nichts mehr um dann, vor ca. 2 Jahren, bei uns TRI-TIMEern wieder so richtig loszulegen. Nach seiner Wiedereinstiegssaison in 2009 war er schon wieder richtig fit, plante allerdings größeres und meldete sich für die Langstrecke in Roth 2010 an. Dort benötigte er für die insgesamt 226 Ausdauerkilometer nur sage und schreibe 10 Stunden und 16 Minuten, wobei er in allen drei Disziplinen stets mit konstant guten Leistungen aufwarten kann und somit von uns nicht nur im Wasser, sondern auch auf dem Rad und auf der Laufstrecke immer gefürchtet wird. – Herzlichen Glückwunsch für diese stetige Beständigkeit!
Während Josef von selbst auf die Idee gekommen war, auf die Langstrecke zu wechseln, Martinmussten wir bei Martin schon seit Jahren immer wieder mal nachbohren. Ausgestattet mit jahrzehnter langer Erfahrung im Triathlon, konstanten Laufleistungen und einer Marathonzeit von knapp über 3 Std. war es für uns nur eine Frage der Zeit, wann ein derartiger Triathlet sich auf die Ironmanstrecke und damit auf die Reise nach Roth machen muss. In 2009 hatten wir es geschafft und ihm den letzten Mut für die Anmeldung zugesprochen. Im letzten Juli war es dann zwar soweit, doch Martin hatte sich das Spektakel eigentlich ganz anders vorgestellt. Bedingt durch familiäre Probleme konnte er nicht wirklich so trainieren wie er wollte, auch wenn er fast jedem Morgen um 6 Uhr lief oder am Wochenende um 7 Uhr bereits auf dem Sauerlandradring bei Schmallenberg gesehen wurde. Der Kopf war in dieser Zeit sicher nicht immer frei für eine optimale Vorbereitung. Dieses zog sich leider bis zum Vorabend des Starts in Roth hin und es wurde sogar an eine Startabsage gedacht. Eigentlich hätte man bereits längst die Startunterlagen abholen und sich mit Ruhe in die Atmosphäre des größten Langstreckentriathlons begeben sollen. Der Körper muss bereit und der Kopf frei sein, wenn man in der nächsten Nacht um 3.30 Uhr aufstehen und sich zum Schwimmstart an den Main-Donau Kanal begeben muss. Alles dass konnte Martin so nicht erfahren und daher sehen wir hier eine ganz besondere Leistung, das er trotz der vielen kleinen und großen Hindernisse uns wieder einmal gezeigt hat, dass er sich durchbeissen kann. Nach fantastischen 11 Stunden und 25 Minuten finishte er in Roth und fiel dankbar seiner Familie und uns Kollegen in die Arme. Martin, auch dir Herzlichen Glückwunsch für diese nicht alltägliche Leistung. Somit belegten die Attendorner Triathleten unter 2675 Finishern die Gesamtplätze 466 und 1354, wobei Martin die 180 Radkilometer mit einem knappen 33er und Josef sogar mit einem 34er Schnitt „runtergespult“ hat. Anhand dieser Vorkommnisse ist zu erkennen, dass es im Triathlon eigentlich um mehr geht als nur um den Sport. Trainingsdisziplin, mentale Stärke, familiäre Unterstützung und eine gute Organisation in den Wechselzonen tragen massgeblich zum Erfolg bei. Je länger die Streckenlängen, desto einflussreicher sind diese Faktoren. In diesem Sinne wünsche ich uns, dass wir noch viele Jahre lang mit Martin und Josef gemeinsam an den unterschiedlichsten Startlinien stehen können. Nach dem Start heisst es dann wieder „wir sehen uns an der Finishline“ und dass, jeder so gut wie er gerade kann!

In diesem Sinne nochmals herzlichen Glückwunsch !

Klaus Schneider
Abteilungsleiter Triathlon,
im März 2011